Der Deportationsweg an der Quitzowstraße verläuft heute unscheinbar zwischen dem Baumarkt und einem großen Supermarkt. Seit dem Bau der Ellen-Epstein-Straße ist das alte Bahnhofsgelände verschwunden.
Nur eine Gedenktafel erinnert derzeit daran, dass von hier aus die meisten Deportationen in die KZs abgingen. Irgendwann soll auch eine Gedenkstätte erichtet werden.
Text auf der Gedenktafel:
„Im nationalsozialistischen Deutschland wurden von Berliner Bahnhöfen zwischen Oktober 1941 und dem Frühjahr 1945 über 50.000 jüdische Menschen aus Berlin und anderen Orten deportiert. Zielorte waren Ghettos, Lager und Vernichtungsstätten in den von Deutschen besetzten sowjetischen, polnischen und tschechischen Gebieten, wie in Riga, Minsk, Lodz, Theresienstadt oder Auschwitz. Nur wenige haben überlebt.
Die Berliner Deportationsbahnhöfe waren der Bahnhof Grunewald, der Anhalter Bahnhof und vor allem der Güterbahnhof Moabit, von dem über 30.000 Juden verschleppt wurden. Viele Deportierte befanden sich vorher in der „Sammelstelle“, die die Gestapo in der dazu zweckentfremdeten Synagoge in der Levetzowstraße eingerichtet hatte. Sie wurden auf LKWs oder zu Fuß durch das Stadtviertel zum Eingang des Güterbahnhofes in der Quitzowstraße verbracht, von SS- und Gestapo-Angehörigen über den gepflasterten Weg zu den Gleisen 69, 81 und 82 getrieben und in Güterwaggons der Deportationszüge gepfercht. Dies geschah nicht im Geheimen, sondern unter den Augen der Anwohner.
Seit 1987/88 erinnern Mahnmale am Bahnhof Grunewald, auf der Putlitzbrücke und in der Levetzowstraße an diese Verbrechen. Auf dem Reichsbahngelände des Güterbahnhofs Moabit war dies bis 1989 politisch nicht möglich. Im Zuge der aktuellen städtebaulichen Umgestaltung dieses Areals beabsichtigt das Land Berlin die Einrichtung eines Gedenkorts, der an die Deportationen von diesem Bahnhof und an das Schicksal der Deportierten erinnern soll.“