Am Nachmittag des 19. Mai haben wir in der Ellen-Epstein-Straße in Moabit ein 5 Meter langes Schild aufgestellt mit dem Hinweis “Von hier fuhren Züge ins Gas”. Damit wollen wir unserer Forderung Nachdruck verleihen, dass an diesem Ort endlich ein angemessenes Mahnmal zur Erinnerung an die Juden-Deportationen errichtet wird. Außerdem soll deutlich darauf hingewiesen werden, dass genau hier, wo täglich Tausende Autos und Zugfahrgäste vorbeifahren, der Weg Zehntausender in die Ghettos und Konzentrationslager Osteuropas begann.
Seit Jahren sind der Senat und das Bezirksamt Mitte nicht in der Lage, hier für einen würdigen Gedenkort sorgen. Die Stiftung Topographie des Terrors, Historiker, Journalisten sowie unsere Initiative haben die Behörden immer wieder an diesen historischen Ort erinnert.
Weil aber dafür die öffentlichen Kassen leer sind, soll der Gedenkort jetzt aus Lottomitteln finanziert werden. Darüber entscheidet im Juni der Stiftungsrat von Lotto Berlin. Dessen Vorsitzender ist der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Auch seine Stimme bestimmt mit über die endgültige Vergabe des Geldes.
Wir fordern deshalb, dass der Stiftungsrat die Finanzierung eines angemessenes Mahnmals direkt am Ort der Deportationen beschließt.
Deshalb hat die Initiative “Sie waren Nachbarn” eine Online-Petition gestartet sowie einen Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Müller geschrieben.
- Berliner Woche: Lotto-Stiftung bewilligt Geld für geplanten Gedenkort (23/2015)
- Berliner Zeitung: Neues Mahnmal am Moabiter Güterbahnhof erinnert an Deportationen (10.6.15)
- Moabit Online: Finanzierung des Mahnmals beschlossen! (8.6.15)
- Taz: Neben dem Discounter (28.5.15)
- Berliner Morgenpost: Initiative erinnert mit Hinweisschild an Deportationen (21.5.15)
- Berlin.de: Erinnerungskultur. Gedenkort Güterbahnhof Moabit
- Berliner Woche: Tafel gegen das Vergessen. Initiative “Sie waren Nachbarn” drängt auf angemessenes Erinnern an Deportation (22/2015)